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Doppelmesseranwendung mit Grossmeister Kernspecht


Zuerst persönliche Ziele festlegen

Trainer unterrichtet in Gruppen, aber Menschen mit Handicaps auch gerne einzeln


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Hafentage 2011


Ein Meister der Kampfkunst



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Aktuelle Veranstaltungen: WingTsun für Frauen

Wurde ausgezeichnet, mit den Sifu (Vater-Lehrer) von dem Weltchef-Lehrer Sigung Leung Ting und Sifu Keith Roland Kernspecht den Europäischen Chef-Lehrer in WingTsun in Kiel. Nach 11 Jahren 2 Monaten und 27 Tagen war er reif genug für den Sifu-Titel.

Wing Tsun ist für Stefan Schmaltz mehr als nur eine Kampfkunst. Nach einem schweren Autounfall war sie es, die den heute 35-Jährigen ins Leben zurückgeholt hat. Diesen Kredit scheint er ihr heute zurückgeben zu wollen. Mehr noch: Seit er die rund 300 Jahre alte chinesische Kampfsportart 1991 eher zufällig entdeckte, hat für Stefan Schmaltz eine neue Zeitrechnung begonnen. Immer tiefer stieg er in die Materie ein, gründete sogar eine eigene Schule. Jetzt wurde dem Husumer in Kiel der Titel eines „Sifu“ verliehen. Das sei das Höchste, was er als Lehrer erreichen könne, sagt er stolz — „nach elf Jahren, zwei Monaten und 27 Tagen Wing Tsun“.
Knapp zweieinhalb Jahre zuvor hatte Schmaltz bei einem schweren Autounfall auf der B 200 zwischen Husum und Tönning neben Knochenbrüchen auch eine so genannte Ataxie erlitten. Darunter verstehen Mediziner Lähmungserscheinungen, die auf eine Prellung des Kleinhirns zurückzuführen sind. Die Folge: motorische Beeinträchtigungen auf fast allen Ebenen. So werden als Konsequenzen des Unfalls etwa „eine Hirnsubstanzschädigung, Sprachstörungen sowie Beeinträchtigungen des Bewegungsablaufes mit allgemeinen Koordinationsstörungen sowie Behinderungen beim Gehen und Schreiben“ anerkannt. Den jungen Mann hatte es schwer erwischt: Zwölf Tage lag er im Koma, weitere drei Monate im Bett. Es folgten ein halbes Jahr im Rollstuhl und zehn Monate an Krücken.
Von einem Tag auf den anderen konnte Schmaltz — vor dem Unfall ein erfolgreicher Leichtathlet — weder schreiben noch greifen, geschweige denn gehen oder Fahrrad fahren. Dennoch ließ er sich nicht unterkriegen, probierte immer neue Therapien. Allerdings ohne den erwünschten Erfolg. Ein spezielles Krafttraining, von dem er sich eine Verbesserung des Bewegungsapparates erhoffte, schlug sogar ins Gegenteil um. Bis er im November 1991 sein „Wing-Tsun-Studium“ aufnahm. Schon nach der ersten Stunde bei seinem Lehrer Peter Thietje, der ihn bis heute betreut, wusste er, „dass ich das Richtige gefunden habe“.
Besondere Fortschritte erzielte Schmaltz durch das Chi-Sao-Training, einer Partner-Übung, bei dem besonders die taktischen Reflexe geschult werden. „Dadurch konnte ich unter anderem meine Sehfähigkeit verbessern: auf dem linken Auge immerhin um 50, auf dem rechten um 40 Prozent. Auch sein Gleichgewichtssinn wurde stabilisiert. Dank Wing Tsun, das für ihn weniger eine Kampfsport- als eine Selbstverteidigungskunst ist, „kann ich heute wieder fast alles machen“, sagt er.
„Ähnlich wie bei anderen chinesischen Verteidigungskünsten besteht auch die Grundidee von Wing Tsun darin, die Kraft eines Angreifers aufzunehmen und die eigene noch dazu wirken zu lassen“, erläutert Schmaltz, der mit seinem Sport sogar Eingang ins Guinness-Buch der Rekorde gefunden hat — als einziger schwerbehinderter Wing-Tsun-Lehrer weltweit.
Doch das ist Stefan Schmaltz noch immer nicht genug. Er hat seinen Sport gefunden und will weitermachen. Der „Sifu“-Titel ist ihm dabei auch eine ehrenvolle Verpflichtung: „Jetzt muss ich meine Schüler nicht mehr nur in Wing-Tsun-Techniken unterrichten, sondern sie obendrein den richtigen Umgang mit Menschen lehren.“

   
 
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